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Eine känguruhliche Geschichte... 18.07.2001

Australien ist im Moment winterlich gestimmt. Man spricht fast wehmütig vom bevorstehenden Frühling, in den Geschäften herrscht Ausverkaufsstimmung, schliesslich müssen die Wintersachen nun noch an den Mann und an die Frau gebracht werden. Wintersachen benötige ich zum Glück nicht. Warme Pullover, Jacken, Handschuhe und sogar Thermounterwäsche habe ich vorausahnend ins Reisegepäck gelegt.

Dort liegt es allerdings immer noch. Mag sein, dass die Ureinwohner, (also alle ausser mir) nun wirklich die wollenen Dinge alle herumtragen. Ich gehe jedoch mit Hemd und höchstens morgens noch einer leichten Jacke zur Arbeit. Am Mittag spätestens kremple ich die Ärmel hoch und lege die Sonnenbrille gegen die stark wirkende Sonne auf. Dann werden spielend 20 Grad Wärme erreicht, und beim Volleyball komme ich richtig ins Schwitzen, auch wenn dies kurz vor 4 Uhr nachmittags ist. Einzig das rasche Eindunkeln macht mir etwas mühe. Um 6 Uhr ist morgens wie abends rabenschwarze Finsternis - das Kreuz des Südens ist dann noch oder schon sichtbar hoch oben am Firmament.

Dies also zum australischen Winter in der Küstennähe. Und hier noch eine kleine Kängurugeschichte, schliesslich geniesse ich es, endlich etwas wundersame Geschichten in die ferne Heimat schicken zu können:

Einmal bin ich von einem Hügel heruntergestiegen, habe da ein Wallaby (das sind kleine Kängis) und dort Kahngurus davonhüpfen sehen, meistens in Distanzen von Hundert und mehr Metern. Plötzlich springen unmittelbar vor mir rund 20-30 Kängurus auf, 2 davon in meine Richtung. Letztere machen etwa 2 Meter vor mir in der Luft Kehrtwende und hüpfen bergabwärts. Zwar hatte ich die Kamera bei mir, aber zum Abdrücken bin ich vor lauter Schreck einen Moment nicht gekommen. Bis ich die Kamera endlich startklar hatte, waren die meisten Viechlein schon über einen Viehzaun gehüpft, über eine Wiese wieder bergwärts davongeschreckt.

Noch jetzt sehe ich diese beiden fast mannshohen Kängurus vor mir. Da sie eher rötliche Farbe hatten, dürften es 2 Männchen gewesen sein. Vermutlich hatte ich die Tiere bei ihrem Mittagsschläfchen überrascht, für sie ungewohnt bin ich vom Berg heruntergekommen, mit bergwärts wehenden Wind hatten sie mich einfach nicht näherkommen gesehen.

Und Kängurus sind im Steppengras und Buschland erst zu sehen, wenn sie ihren typischen Kopf und Oberkörper übers Gras hinausstrecken. Dann lassen sich beispielsweise wunderschöne Tieraufnahmen bei untergehender Sonne machen.

Und etwas, das mich nun schon oft fasziniert hat, und das ich immer wieder gerne beobachte, ist der elegante, schwungvolle, anmutige Flug dieser Grasfresser. Für uns Europäer ist diese Fortbewegungsart absolut unbekannt. Natürlich kennen Heuschrecken ähnliche Mechanismen, aber die Eleganz der Kängurus bleibt unübertroffen. Scheinbar aufwandlos schweben die Tiere über Steppen, den kraftvollen Schwanz bogenförmig in der Luft balancierend.

Und damit nicht genug: die Tiere haben nicht nur einen eleganten Gang, auch ihr Gesicht ist weichgezeichnet, ähnlich dem der Kaninchen. Alles von einem flaumig-flauschigen Pelz überzogen. Sogar das stete im Pelz herumkratzen wirkt dabei zierlich, erstaunlich, wenn man bedenkt, was für Krallen diese Tiere eigentlich haben.

Nun, vielleicht wird ein Besuch hier in Australien Gelegenheit für weitere solche Beobachtungen geben. Im Haus mitten in den Blue Mountains, in meinem Wohnhaus also hat es jedenfalls noch genügend Platz für ein paar BesucherInnen.

Und hier ein paar Bilder (Thumbnails) aus Downunder, von meinem Arbeitsplatz in Yarrandoo, Kemps Creek.

Mit lieben Grüssen              Rolf

 

Homepage update: Sonntag, 28 Juni 2009  (Administration von Arc-Holiday:  RpH)