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Eine
känguruhliche Geschichte...
18.07.2001 Australien
ist im Moment winterlich gestimmt. Man spricht fast wehmütig vom
bevorstehenden Frühling, in den Geschäften herrscht Ausverkaufsstimmung,
schliesslich müssen die Wintersachen nun noch an den Mann und an die Frau
gebracht werden. Wintersachen benötige ich zum Glück nicht. Warme Pullover,
Jacken, Handschuhe und sogar Thermounterwäsche habe ich vorausahnend ins
Reisegepäck gelegt.
Dies
also zum australischen Winter in der Küstennähe. Und hier noch eine kleine Kängurugeschichte,
schliesslich geniesse ich es, endlich etwas wundersame Geschichten in die
ferne Heimat schicken zu können: Einmal
bin ich von einem Hügel heruntergestiegen, habe da ein Wallaby (das sind
kleine Kängis) und dort Kahngurus davonhüpfen sehen, meistens in Distanzen
von Hundert und mehr Metern. Plötzlich springen unmittelbar vor mir rund
20-30 Kängurus auf, 2 davon in meine Richtung. Letztere machen etwa 2 Meter
vor mir in der Luft Kehrtwende und hüpfen bergabwärts. Zwar hatte ich die
Kamera bei mir, aber zum Abdrücken bin ich vor lauter Schreck einen Moment
nicht gekommen. Bis ich die Kamera endlich startklar hatte, waren die meisten
Viechlein schon über einen Viehzaun gehüpft, über eine Wiese wieder bergwärts
davongeschreckt.
Und
Kängurus sind im Steppengras und Buschland erst zu sehen, wenn sie ihren
typischen Kopf und Oberkörper übers Gras hinausstrecken. Dann lassen sich
beispielsweise wunderschöne Tieraufnahmen bei untergehender Sonne machen. Und
etwas, das mich nun schon oft fasziniert hat, und das ich immer wieder gerne
beobachte, ist der elegante, schwungvolle, anmutige Flug dieser Grasfresser. Für
uns Europäer ist diese Fortbewegungsart absolut unbekannt. Natürlich kennen
Heuschrecken ähnliche Mechanismen, aber die Eleganz der Kängurus bleibt unübertroffen.
Scheinbar aufwandlos schweben die Tiere über Steppen, den kraftvollen Schwanz
bogenförmig in der Luft balancierend. Und
damit nicht genug: die Tiere haben nicht nur einen eleganten Gang, auch ihr
Gesicht ist weichgezeichnet, ähnlich dem der Kaninchen. Alles von einem
flaumig-flauschigen Pelz überzogen. Sogar das stete im Pelz herumkratzen
wirkt dabei zierlich, erstaunlich, wenn man bedenkt, was für Krallen diese
Tiere eigentlich haben. Nun,
vielleicht wird ein Besuch hier in Australien Gelegenheit für weitere solche
Beobachtungen geben. Im Haus mitten in den Blue Mountains, in meinem Wohnhaus
also hat es jedenfalls noch genügend Platz für ein paar BesucherInnen. Und
hier ein paar Bilder (Thumbnails) aus Downunder, von meinem Arbeitsplatz in
Yarrandoo, Kemps Creek. Mit
lieben Grüssen
Rolf
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