Erste Gehversuche "downunder" - Grüße aus Sydney 8.7.2001

Hier ist es inzwischen Abend geworden. Irgendwie erscheint mir die Tatsache faszinierend, dann ans ins Bett-gehen zu denken, wenn die Lieben in der Schweiz sich daraus erheben. Es sind 8 Stunden Unterschied zu Europa, wobei diese 8 Stunden in Europa dazu-addiert werden müssen, um die australische Zeit zu erhalten.

Ich sage das nur, weil es mehrmals nächtliche Anrufe gegeben hat...

Meine Arbeit? Nun, der Empfang empfand ich an meinem ländlichen Arbeitsplatz in Yarrandoo freundschaftlich, die zu leitenden Projekte habe ich mir aber doch etwas "übersichtlicher" vorgestellt gehabt. Die kommenden Tage werden zeigen, wie ich da hineinwachsen werde. Etwas mulmig ist es mir zugegebenermassen schon zumute. Ich stehe einem 12-koepfigen Parasitologenteam vor, das für diverse Projekte Drehscheibe ist, an der ich drehen darf. Dann bin ich in Forschungsprojekte (auffinden von möglichen parasitologisch aktiven Substanzen) aber auch australische Entwicklungsprojekte einbezogen (prüfen von verschiedenen Formulierungen in Feldstudien an Rindern und Schafen). Als einziger Tierarzt in Yarrandoo bin ich auch für alle Tiere hinsichtlich medizinischer und "rechtlicher" Versorgung zuständig.

Wohnen? Ich wohne recht angenehm in einem großzügigen Haus auf dem Lande in den "Blue Mountains", dem Naherholungsgebiet der Sydneyaner. Im Moment fühle ich mich darin noch etwas einsam, hoffe aber, dass Ihr die Flugtickets schon bestellt habt, dann wird es hier bald mal lebendiger. Im Garten wachsen Orangen, Grapefruits und Zitronen - täglich ein frisches Fruchtsäftchen aus dem Garten ist gar nicht so arg.

Und gestern durchkreuzte ich mit Beat's Hilfe erstmals "Downtown" von Sydney. Zu recht ist diese Stadt ein touristisches Ziel. Welche Grossstadt liegt denn so wunderschön am Meer? Auf dem Weg zum Operahouse via Fähre - ein Annäherungsweg, der sich besonders lohnt, wäre dieses Unternehmen noch beinahe missglückt, als eine Motorjacht - der Kapitän war offensichtlich von der Sonne geblendet worden - bei einem Haar (und kaum mehr) mit uns kollidiert ist.

Und noch etwas: im Moment ist privat wie geschäftlich mein Zugang ins Internet und zu den Mails alles andere als einfach. Die Gründe sind verschieden und der Erläuterung nicht wert. Wenn von mir aber nur zögerliche Antworten kommen, dann vor allem deswegen. Ich bitte dies zu entschuldigen.

Wisst, dass ich euch alle sehr vermisse. Alles Liebe und einen weiterhin angenehmen Sommer wünschend

Rolf aus Glenbrook (Sydney).

Hier noch ein paar "Thumbnails" vom gestrigen Ausflug und vom Haus in Glenbrook: